Zielorientierte Pflegeplanung
Zielorientierte Pflegeplanung
Zielorientierte Pflegeplanung
Zielorientierte Pflegeplanung

Klassifikationsschema*

Zielorientierte Pflegeplanung

Durch die Anwendung des Konzepts der "zielorientierten Pflegeplanung" wird versucht, den Pflegeprozess transparenter zu machen, eine einheitliche Fachsprache in der Pflege zu etablieren und somit die Analyse von Daten zu erleichtern.

 

Ohne eine klare Festlegung des Ziels ist es unmöglich, eine Bewertung durchzuführen, was wiederum eine qualitative Einschätzung der Pflege verhindert.

Die PFlegezielklassifikation

Bei der Pflegezielklassifikation handelt es sich um ein Klassifikationsschema, dass die Einteilung von Pflegezielen in fünf trennscharfen Kategorien ermöglicht, um das Phänomen Pflege besser zu verstehen und die Umsetzung des Pflegeprozesses in die Pflegepraxis zu ermöglichen:

 

1. Kompensativ, 2. Präventiv, 3. Rehabilitativ, 4. Palliativ, 5. Kurativ*

 

Durch diese Klassifikation wird ein einheitlicher Formulierungsansatz angeboten, um alle möglichen Pflegeziele der/des zu Pflegenden zu ordnen. Ausgangspunkt der Pflegeplanung bzw. der Pflegehandlung ist (und bleibt) die/der Pflegebedürftige. Die Pflegeziele sollen aus der Sicht der/des zu Pflegenden wahrgenommen und formuliert werden. Welche Wünsche und Bedarfe hat die/der zu Pflegende? Welche Ziele sollen konkret erreicht werden?

 

 

*5. Kurativ - Welche Ursachen therapieren? (Krankheiten heilen)

Da zurzeit Pflegefachkräfte in Deutschland keine kurativen Maßnahmen eigenverantwortlich planen und durchführen können bzw. dürfen, wird diese Kategorie an dieser Stelle der Vollständigkeit halber erwähnt, im weiteren Verlauf jedoch nicht berücksichtigt.

DIe Pyramide der Fähigkeiten

Abb. Die Fähigkeitspyramide (eigene Darstellung, 2020)

Die sechsstufige Pyramide beschreibt die Fähigkeiten (interne Ressourcen) die einer Person zur Verfügung stehen können. Diese Art der Darstellung soll verdeutlichen, dass die Fähigkeiten aufeinander aufbauen.

 

Wenn jemand aufgrund einer Einschränkung in einer dieser Fähigkeiten Unterstützung von anderen benötigt, um ihren täglichen Anforderungen nachzukommen, wird diese Person als pflegebedürftig betrachtet.

  • Wenn eine Person keine dieser Fähigkeiten mehr aufweist, wird dies als Herztod bezeichnet.
  • Wenn ausschließlich vitale Fähigkeiten (1. Stufe) bestehen, wird dies als Hirntod bezeichnet.
  • Personen auf der zweiten Ebene (kognitive und vitale Funktionen) befinden sich im Koma.
  • Wenn eine Person zusätzlich über Wahrnehmungsfähigkeiten verfügt (Stufe 3), spricht man vom Wachkoma.
  • Wenn der Körper auf Stufe 4 mit Bewegung reagiert und diese gezielt kontrolliert werden können, öffnet sich die Option für Kommunikation  (Stufe 5).
  • Seit dem 1. Januar 2017 wurde die Definition des Begriffs der Pflegebedürftigkeit um die psychische Leistungsfähigkeit erweitert (Stufe 6).

Im folgenden werden hier die Rehabilitativen und Palliativen Pflegeprobleme anhand der 6 Fähigkeiten strukturiert.

DIe Themenfelder der SIS®

Die Strukturierte Informationssammlung (SIS) ist das erste Element des Strukturmodells und ein neues Konzept zum Einstieg in einen vierstufigen Pflegeprozess. Sie ermöglicht, dass eine konsequent an den individuellen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person orientierte Maßnahmenplanung erfolgen kann. Es werden fachliche Einschätzungen zur individuellen Pflegesituation in fünf Themenfeldern vorgenommen.

  1. Kognition und Kommunikation

  2. Mobilität und Bewegung

  3. Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen

  4. Selbstversorgung

  5. Leben in sozialen Beziehungen

Die Themenfelder nehmen Bezug auf die Module des Neuen Begutachtungsassements (NBA) des Medizinischen Dienst (MD) bzw. der §§ 14, 15 SGB XI.

Im folgenden werden hier die kompensativen und präventiven Pflegeprobleme anhand der Themenfelder der SIS strukturiert.

*Eine Klassifikation, Typifikation oder Systematik ist eine planmäßige Sammlung von abstrakten Klassen (auch Konzepten, Typen oder Kategorien), die zur Abgrenzung und Ordnung verwendet werden.

 

Bei einer Klassifikation sollten die gebildeten Gruppen trennscharf sein, das Themengebiet möglichst exakt abdecken und sich an folgender Merkformel orientieren:

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